111 Deutsche Biere

Der Titel dieses neuen Bierführer ist anspruchsvoll:  „111 deutsche Biere, die man getrunken haben muss“. Er wird zwar gleich im Vorwort abgeschwächt  („…es ist ein Ding der Unmöglichkeit, ein Buch über genau die 111 Biere zu schreiben, die man getrunken haben muss“), dennoch erwartet der Leser eine Auswahl von qualitativ und geschmacklich herausragenden Bieren.

Diese Erwartung wird nur zum Teil entsprochen. Denn warum werden sämtliche, zurecht so genannte „Fernseh-Bier“ aufgeführt, die sich zum Verwechseln ähnlich sind, warum wird nur stellenweise auf Charakteristik und Geschmacksnuancen eingegangen? Das oft verwendete Adjektiv „trinkbar“ klingt doch eher abwertend. Dennoch ist dieses Buch aus der erfolgreichen Reihe „111 Orte …, die man gesehen haben muss“ lesenswert. Es ist höchst informativ (wussten Sie, dass es in Deutschland circa 5000 Biermarkten gibt, ein Drittel aller Sorten weltweit?) und kurzweilig-witzig geschrieben, bietet einen Überblick über die Facetten der deutschen Brauereilandschaft und die Geschichte des Bierbrauens in Deutschland.

Für Oktober ist vom selben Verlag ein Titel angekündigt, der noch mehr in die Tiefe gehen kann: „111 fränkische Biere, die man getrunken haben muss“. Nirgendwo auf der Welt ist die Biervielfalt größer als in Franken. In 275 Brauereien entstehen dort über 2.000 Sorten: Vom steintrockenen Herrenpils über das vollmundige und naturtrübe Zwickl bis hin zum Rauchbier, Bambergs »flüssigem Schinken«.

111 deutsche Biere, die man getrunken haben muss
Autor: Thomas Fuchs
Emons Verlag
Preis: 14,95 Euro
ISBN 978-3-95451-414-4
Rezensent: Jörg Raach

Bewertung: 4 von 5 Sternen