Harff testet: Gocycle (G3)
Wer nicht nur Rad fahren will, wer nicht nur ohne Schweißflecke ins Büro fahren will, wer eben auch mit Stil überzeugen will, dem bleibt gar nichts anderes übrig, als sich ein Gocycle G3 Klapp e-Bike zuzulegen.
Ein Klapp e-Bike? Das Gocycle G3 hat äußerlich so gar nichts von einem Klapprad und ist doch eines. Allerdings braucht man einige Minuten mehr, als bei einem klassischen Klapprad, bis es im Transportsack und im Kofferraum verstaut ist. Und genau das ist ein riesiger Vorteil des Gocycle G3: Man bekommt bequem zwei Räder in den Kofferraum eines Mittelklassewagens und es ist auch noch genügend Platz für das Gepäck da. Keine Fahrrad-Halterung auf dem Dach oder am Heck behindern die Fahrt. Die Gefahr, dass Räder auf der Urlaubsfahrt gestohlen werden reduziert sich so drastisch – und eine zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es auch nicht.
Die gibt es im Fahrbetrieb dank dem Gocycle Motor 250 W auch im normalen Fahrbetrieb erst bei den gesetzlich geregelten 25 km/h. Hat man sich erst einmal an die Technik gewöhnt und weiß wie und wo man schalten muss – das hat man nach kurzer Zeit begriffen – macht das Gocycle G3 Spaß und man ist sich der Aufmerksamkeit seiner Mitbürger sicher.
Sichern sollte man das mindestens 3.999 Euro teure Rad, designt vom ehemaligen McLaren Cars Designer Richard Thorpe, auf jeden Fall. Es sollte angesichts eines Gewichts des Rades von gut 16 Kilo aber kein Problem sein, das Rad mit ins Geschäft/Büro oder eben in die Wohnung zu nehmen. Klar macht es auch ein gut gesicherter Keller. Doch auch da muss das Rad gut angeschlossen werden.
Das Gocycle G3 hat einen fest im Rahmen verbauten Akku (300 Wh, 13,5 Ah, 22 V), der in zirka 7 Stunden voll aufgeladen ist. Das ist immer noch ziemlich lang. Laut Herstellerangaben soll man mit einem voll aufgeladenen Akku bis zu 80 Kilometer weit fahren können. Im Test machte der nicht ganz volle Akku allerdings schon nach gut 30 Kilometer schlapp. Was noch schwerer wog war das permanente schleifende Geräusch des Motors. Das nervte schon nach wenigen Kilometern. Ob das ein Problem des Testrades oder ein grundsätzliches ist, war nicht zu klären.
Es blieb auch die Frage nach dem Akku, der ist nämlich fest im dem aus Magnesium gefertigten Rahmen – die Räder sind aus dem gleichen Material – verbaut. Vielfach sind eben noch die Akkus die Schwachstellen von E-Bikes. Ob das auch beim Gocycle G3 ist, konnte nach drei Testwochen selbstverständlich nicht festgestellt werden.
Fazit: Das Gocycle G3 ist stylisch, macht Spaß, ist durchdacht aber mit einem Preis von 3.999 bis 4.499 Euro alles andere als ein Schnäppchen. Das Motorgeräusch und die geringe Reichweite des Testrades trübten den Gesamteindruck allerdings.
Bewertung: 3 von 5 Sternen