Die rote Olivetti
Diese Autobiografie des zurecht geschätzten Autors von Reisebüchern ist eine mitreißende Lektüre: Sie schildert die Anfänge Timmerbergs als Journalist in Bielefeld und die Jahre danach, in denen er als grotesk überbezahlter Lohnschreiber für »Tempo«, »Playboy« und »Stern« berichtete, schildert offen und ungeschminkt von seinen Frauen, den Partys und den Drogenexzessen seiner Jahre in Havanna. Wir werden Zeuge seines tiefen Absturzes – und erleben mit, wie er auf einer Reise durch den Himalaja sein Leben wieder findet.
Von diesen im letzten Kapitel des Buches geschilderten Erlebnissen hätte der Leser gerne mehr erfahren, auch mehr von den klaren philosophischen Erkenntnissen („Mein Gottesbegriff: unpersönliche, reine Energie…die das Universum schafft, erhält und zerstört und die deshalb definitiv überall ist, auch in uns.“ S. 37). Schließlich wären mehr Hintergründe zu seiner Reisereportagen interessant gewesen. Und wie ging es weiter in seinem Leben? Die biographischen Angaben geben als Wohnorte St. Gallen und Marrakesch an. Nichts vom Leben dort erwähnt das Buch.
Rezensent: Jörg Raach
Die rote Olivetti – Mein ziemlich wildes Leben zwischen Bielefeld, Havanna und dem Himalaja
Autor: Helge Timmerberg
Piper Verlag
Preis: 20,00 Euro
ISBN: 978-3-492-05755-4
Bewertung: 5 von 5 Sternen